Oft träumen wir von Antennen. Sie sind klein und leicht, unsichtbar und schnell aufgebaut. Dummerweise konkurrieren diese Eigenschaften mit dem Antennen-Wirkungsgrad. Und so bleibt uns nur, für jeden Zweck den richtigen Kompromiss zu finden.
Wir lesen gern von Magnetic Loops. Sie sind klein, leicht und unauffällig. Sie funktionieren sogar indoor. Warum nicht auch im Wald? Wir wollen es wissen und nehmen heute gleich vier Antennen mit zum Vergleich:
- Einen 20 m langen endgespeisten Draht,
- eine Eigenbau-Magnetic-Loop aus Koaxialkabel mit ca. 1 m Durchmesser,
- eine kommerzielle QRP-Loop-Antenne (Icom AL-705), Duchmesser 67 cm,
- eine Vertikalantenne mit Teleskopstab, Schiebespule und Radials (Diamond RHM-12)
Auf diesem Bild sind ca. 250 aktive Amateurfunk-Jahre versammelt. Von links: Robert (DL5FCE), Klaus (DF3GL), Frank (DD0CW), Bernd (DK1DU), Bernhard (DK5FN) und Bernd (DL8UI).
Wir wandern durch den Ringgau zur Burgruine Boyneburg. Am alten Gemäuer bauen wir unsere Antennen auf. SOTA DM/HE-103.
Bernd funkt mit dem IC-705 und der ICOM-QRP-Loop.
Wir stimmen alle Antennen sorgfältig ab und achten auf die gleiche Ausrichtung der Loops. Der Vertikalstrahler steht auf einem Fotostativ. Drei Radials liegen auf der Wiese. Die Eigenbau-Loop hängt einfach im Gebüsch, die ICOM-Loop steht auf einem Tisch und der lange Draht hängt hoch im Baum.
Wir testen auf 40 und 20 Meter. Senden immer mit gleicher Leistung und hören unser Signal über verschiedene Web-SDR-Stationen zurück.
Am besten funktioniert unsere Drahtantenne. Ein 20 Meter langer endgespeister Draht mit dem passenden Trafo hat uns noch nie enttäuscht. Aber manchmal ist einfach kein Platz für lange Drähte. An zweiter Stelle dann die Vertikal mit der Schiebespule: In der Regel eine S-Stufe leiser als der Draht. Und nochmal eine S-Stufe weniger unsere Eigenbau-MagLoop mit 1 m Durchmesser. Und noch ein bisschen leiser: Die etwas kleinere ICOM-QRP-Loop. Kein Wunder. Sie hat nur 65 cm Durchmesser.
Ein Kompromiss ist die Lösung eines Konfliktes durch Verzicht auf Teile der gestellten Forderungen. - Zwei Erkenntnisse halten wir fest. Beide sind nicht ganz neu: Jede Antenne ist ein Kompromiss und jede Antenne ist besser als keine.